Deutschlandradio interessiert am Lernort Bauernhof
Besuch vom Landeskorrespondenten

Eine Anfrage ging beim Landesbauernverband Niedersachsen und dem Kreislandvolkverband Vechta ein: Der Deutschlandfunk möchte einen Hörfunkbeitrag über die Erkundung eines Bauernhofes mit einer Länge von fünf bis sechs Minuten erstellen und sucht hierfür die Möglichkeit, eine geeignete Gruppe zu begleiten. Sofort war beiden Verbänden klar, dass der Anfrage auf jeden Fall nachgekommen werden sollte und konnten mit den Vereinen RUBA und AGRELA eine entsprechende Möglichkeit bieten.

Als Vorreiter-Projekt im Bereich Hoferkundungen mit eigenen Lernstandorten auf Bauernhöfen sind die Vereine RUBA und AGRELA im Landkreis Vechta auch über den eigenen Landkreis bekannt. Allein im vergangenen Jahr führten diese beiden Vereine ca. 200 Veranstaltungen mit ca. 4.000 Besuchern durch. Grundlage der erfolgreichen Vereinsarbeit ist die enge Zusammenarbeit zwischen dem Kreislandvolkverband Vechta und dem Kompetenzzentrum Regionales Lernen der Universität Vechta. Diese Art des Lernens auf dem Bauernhof gibt es seit mittlerweile über 10 Jahren. Derzeit finden vermehrt Treffen mit anderen Kreislandvolkverbänden aus Niedersachsen statt, die für ihre Landkreise ähnliches aufbauen möchten und in der Arbeit von RUBA und AGRELA einen Ansporn zum „Nachmachen“ finden.

Gerade in diesen Zeiten der negativen Medienberichterstattung über Landwirtschaft sind der Kreislandvolkverband Vechta und auch der Landesbauernverband Niedersachsen froh, dem niedersächsischen Landeskorrespondenten des Deutschlandfunks das Lernen auf dem Bauernhof anhand der Vereinsarbeit von RUBA und AGRELA zeigen zu können.  Dank der Vereine konnte schnell ein geeigneter Termin und eine bereitwillige Klasse gefunden werden.

Auf dem Hof Heil in Holdorf waren an diesem Tag Schülerinnen und Schüler einer 5.Klasse des Gymnasiums Damme zu Gast. Was denken Schülerinnen und Schüler über die Produktion ihrer Lebensmittel? Wie funktioniert die Kommunikation zwischen Verbraucher und Erzeuger? Welche Bedeutung hat das „Lernen auf dem Bauernhof“? – All das waren Fragen, die Alexander Budde, Landeskorrespondent in Niedersachsen für Deutschlandradio, stellte. Der Reporter, angereist aus Hannover, konnte erleben wie der Bauernhof zum Lernort wird: Melken, selbst Futter zusammenstellen und füttern, verschiedene Milchsorten testen u.v.m.

Eine intensive schulische Vorbereitung, ein Rundgang auf dem Bauernhof in zwei Gruppen und handlungsorientierte Aufgaben in Partnerarbeit eröffneten den Schülerinnen und Schülern hautnahe Erlebnisse und Erfahrungen. Dass diese in einen individuellen Lernprozess eingebunden sind, konnte Alexander Budde erstaunt feststellen. Er resümierte, dass er begeistert sei, wie viel in so kurzer Zeit vermittelt werden könne.

Zudem habe er selten das Glück, so interviewfreudige Kinder zu erleben. Auf die Frage, wer zu einem Interview bereit sei, meldeten sich etwa 20 von 30 Kindern. Entstehen wird jetzt ein 5 bis 6-minütiger Beitrag für den „Länderreport“ auf Deutschlandradio Kultur, den alle Beteiligten erwarten.

Linn Pöhlking (links) und Paula Luise Wessel (rechts) im Interview mit dem Landeskorrespondent Alexander Budde; Fotoquelle: AGRELA e.V.